Naturgemäß sind Europas Metropolen nicht nur für Geschäftsmänner und -frauen interessante Arbeitsfelder, sie haben auch ein riesiges touristisches Potenzial. Kunst, Kultur und Geschichte begleiten die Menschen zwischen London, Wien, Hamburg und Bordeaux auf Schritt und Tritt. Auf was Sie sich bei Reisen mit der Railteam-Allianz abseits von Schienen und Bahnhöfen freuen dürfen, erfahren Sie in unseren Reiseberichten.
VOM WOLKENKRATZER AN DIE GRACHT
Auf einer Zugreise von Frankfurt nach Amsterdam jagt ein Highlight das nächste
Dank der Hochgeschwindigkeitszüge auf dem Schienennetz der Railteam-Allianz dauert eine Zugfahrt von Frankfurt am Main nach Amsterdam nicht einmal mehr vier Stunden. Doch am Rand der Trasse liegen so viele interessante Orte und Gegenden, dass man durchaus mehrere Wochen auf dieser Reise zubringen könnte.

Bildquelle: Frankfurt-Tourismus
Startpunkt der Tour ist die Bankenmetropole Frankfurt – eine Stadt, die morgens ein und abends ausatmet. Weit mehr als 1,5 Millionen Menschen arbeiten in der Metropole, die nach Feierabend nur noch 670.000 Einwohner hat. Jeden Tag bringt die Deutsche Bahn Hunderttausende Arbeitnehmer in die Stadt des Äppelwoi, des sauren und alkoholhaltigen Fruchtweins, der so berühmt für das Rhein-Main-Gebiet ist. Die Metropole am Main hat aber weit mehr zu bieten als den Apfelwein – vor allem kulturell überzeugt Frankfurt. Entlang des Flussufers hat sich in den vergangenen Jahren eine einzigartige Museumslandschaft mit über 60 größeren und kleineren Museen und Ausstellungshäusern angesiedelt.
Mit 300 km/h durch die deutschen Mittelgebirge
Die Fahrt hinaus aus Frankfurt führt zunächst zum Frankfurter Flughafen, neben dem Hamburger Hafen das deutsche Tor zur Welt. Die Reise geht weiter entlang des Mittelgebirges Taunus, dem größten Naherholungsgebiet für die Menschen in der Region. Besondere Bekanntheit genießt der Taunus wegen seiner Mineral- und Heilquellen, die schon die Römer zu schätzen wussten.
Durch Taunus und Westerwald rauscht der ICE 3 auf der im Juli 2002 eingeweihten Hochgeschwindigkeitsstrecke überwiegend mit Tempo 300. Der Blick auf die parallel verlaufende Autobahn A3 gibt Aufschluss über die enorme Geschwindigkeit, mit der der Zug durch die Mittelgebirgslandschaft rast. Dank der 8.000 Kilowatt Leistung des Zuges scheinen die Lastkraftwagen, die sich mit Tempo 90 über die Berge quälen, zu stehen.

Bildquelle: Oliver Scheel
Und so kommt der Reisende schon nach nur einer Stunde Fahrt in Köln an. Wer in der viertgrößten deutschen Stadt aussteigt, der wird gleich bei seiner Ankunft mit einer fantastischen Aussicht belohnt. Direkt neben dem Hauptbahnhof thront der Kölner Dom, das meistbesuchte Bauwerk Deutschlands. Im Durchschnitt kommen jeden Tag 20.000 Menschen wegen des Doms nach Köln. Das Bauwerk, das nie wirklich zu Ende gebaut wurde, war mit seinen 157 Metern von 1880 bis 1884 das höchste Gebäude der Welt. Der Dom ist das touristische Aushängeschild der Stadt und Ausgangspunkt der meisten Stadtrundgänge. In der Altstadt, die nur wenige Meter neben dem Dom beginnt, findet mehr oder weniger das ganze Jahr eine Art Karneval statt. Feierwütige sind in der Domstadt auf jeden Fall das gesamte Jahr über gut aufgehoben.
Shopping-Zentren Düsseldorf und Arnheim
Mit dem nächsten Halt rollt man in Düsseldorf ein, der Landeshauptstadt des bevölkerungsreichsten deutschen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf ist die umsatzstärkste Stadt der Mode und eines der größten Wirtschaftszentren des Landes. Auf der Einkaufsmeile Königsallee shoppt in erster Linie zahlungskräftige Kundschaft. In der gemütlichen Altstadt nur wenige hundert Meter entfernt tummelt sich dann eine Mischung aus Touristen, Einheimischen und Menschen aus dem Düsseldorfer Umland, die nicht nur freitags und samstags in das bunte Treiben eintauchen. In der Altstadt, der sogenannten längsten Theke der Welt, ist eigentlich jeden Tag was los.
Weiter geht die Reise nach Arnheim, der ersten Stadt hinter der niederländischen Grenze. Der Ort hat zwar nur 150.000 Einwohner, doch er ist ein touristisches Kleinod. Sanfte Hügel laden zum Wandern und Radfahren ein, die Innenstadt ist wunderschön und das kulturelle Angebot ist für die Größe der Stadt schlichtweg überragend. Bei Deutschen und Niederländern ist Arnheim besonders wegen seiner guten Einkaufsmöglichkeiten beliebt.
Langeweile ist in Amsterdam ein Fremdwort
Letzter Stopp vor dem Ziel der Reise in Amsterdam ist Utrecht. Die Stadt ist ein guter Vorgeschmack auf das große Amsterdam, sie gilt als Miniaturausgabe ihrer großen Schwester, die nur 50 Kilometer entfernt liegt. Die Innenstadt mit der ‚Oude Gracht’, der ‚Alten Gracht’, ist wie ein kleines Freilichtmuseum, in dem allerdings jede Menge Leben tobt. Hauptanziehungspunkt in der Altstadt ist neben der Gracht der Utrechter Dom, der als einer der bedeutendsten in den Niederlanden gilt. Das Langhaus des Doms ist bei einem Orkan im Jahr 1674 eingestürzt, seitdem klafft eine Lücke zwischen der Vierung und dem Westturm. Am meisten Spaß macht es, in einer der urigen Altstadt-Kneipen zu sitzen und bei einem Getränk dem geschäftigen Treiben zuzuschauen.

Bildquelle: Deutsche Bahn AG
Nur wenige Minuten dauert es von Utrecht noch, bis man am Ziel der Reise ist: In Amsterdam, der offiziellen Hauptstadt und mit 800.000 Einwohnern größten Stadt des Landes. Im Großraum Amsterdam sind sogar 2,3 Millionen Einwohner zu Hause. Alte Teile der Stadt stehen wegen des sandigen Untergrunds auf etwa fünf Millionen Pfählen, viele sind noch aus Holz, nur die in jüngerer Vergangenheit erneuerten Pfähle sind aus Beton. Der Hauptbahnhof beispielsweise ruht auf rund 8.600 Pfählen.
Doch die Metropole ist nicht wegen der Pfähle weltberühmt, sie ist kultureller Mittelpunkt des gesamten Landes. Die meisten Gäste zieht es auf den Rembrandtplein, der durch seine Theater, Kinos sowie die vielen Restaurants und Gaststätten zu den bekanntesten Ausgehvierteln von Amsterdam zählt. Museen wie das Rijksmuseum, Kirchen wie die Westerkerk, der Vondelpark, die eindrucksvolle Architektur der expressionistischen Amsterdamer Schule und natürlich die viele Grachten – in Amsterdam fällt es einem wirklich schwer, sich zu langweilen. Und was kann es Schöneres geben, als nach einem anstrengenden Tag im Gewimmel der engen Gassen in einem ruhigen Zugabteil ganz entspannt die Heimreise anzutreten? In nicht einmal vier Stunden sind Sie wieder in Frankfurt.