TGV Sud-Est
Der TGV Sud-Est mit der ursprünglich orangefarbenen Lackierung und weißem Farbstreifen diente als Modell, das später auf die anderen TGV-Züge angewandt werden sollte:
Das Drehgestell sitzt zwischen zwei Wagen, wodurch der Schwerpunkt nach unten verlagert und vermieden wird, dass Fahrgäste direkt über den Rädern sitzen, was große Auswirkungen auf den Komfort hat. Die Züge des TGV Sud-Est wurden im Jahr 2000 umgerüstet und zwei Unterflotten mit unterschiedlichem Aufbau wurden entwickelt. Die Rénov 1 genannten Züge führen 3 Wagen der 1. Klasse und wurden für den TGV Lyria mit einem anderen Innendesign ausgestattet.
Die Rénov 2-Züge führen 2 Wagen der 1. Klasse. Schon kurz darauf sollten die Züge noch einmal umgerüstet und die Innenausstattung auf den aktuellen Stand gebracht werden, um so den neuesten Kundenerwartungen zu entsprechen.
Aufbau:
8 Mittelwagen – Länge: 200 m
Rénov 1 – 1. Klasse: 109 Plätze+1 Rollstuhlplatz/2. Klasse: 240 Plätze/Gesamt: 349 Plätze+1 Rollstuhlplatz
Rénov 2 – 1. Klasse: 69 Plätze+1 Rollstuhlplatz/2. Klasse: 276 Plätze/Gesamt: 345 Plätze+1 Rollstuhlplatz
TGV Atlantique
Der TGV Atlantique, der fünf Jahre nach Inbetriebnahme des TGV Sud-Est konstruiert wurde, setzt neue Maßstäbe im Bereich der Hochgeschwindigkeitszüge. Dies ist der erste TGV, der für eine Geschwindigkeit von bis zu 300 km/h entwickelt wurde. Die Bremstechnik wurde verbessert, die Stromabnehmer wurden an die höhere Fahrgeschwindigkeit angepasst und die Führerstandssignalisierung wurde ebenso wie die Bordinformatik weiterentwickelt. Der TGV Atlantique ist mit 10 anstatt 8 Wagen der längste Zug der innerfranzösischen Flotte. Die Innenausstattung wurde mit der Einführung von halbgeschlossenen Viererabteilen in der 1. Klasse, dem sogenannten Bereich „Club 4“, ebenfalls weiterentwickelt.
Die gewählte Außenlackierung sollte der hohen Geschwindigkeit des Zuges Ausdruck verleihen und ist sein heutiges Erkennungsmerkmal, in silber und blau gehalten. Der TGV Atlantique wurde seit 2005 in dem sogenannten Lacroix-Design umgerüstet.
Aufbau (umgerüstete Züge):
10 Mittelwagen – Länge: 237 m
1. Klasse: 104 Plätze/2. Klasse: 354 Sitzplätze/Gesamt: 458 Plätze
TGV Réseau
Diese Züge sind eine Weiterentwicklung des TGV Atlantique, und die Bezeichnung „Réseau“ (Französisch für Netz) soll zum Ausdruck bringen, dass sie für einen Einsatz auf dem gesamten TGV-Streckennetz gedacht sind. Darum gibt es den TGV Réseau in zwei Ausführungen, und zwar als Zweisystem-Einheit (kurz POS und DOM) und als Dreisystem-Einheit. Die Dreisystem-Einheiten sind in Belgien und Italien einsetzbar. Sie sind für Tunnelfahrten gedacht und verfügen über eine Art „Mikro-Dichtung“, wodurch Druckausgleichsprobleme im Innenraum der Züge vermieden werden können und ein höherer Fahrgastkomfort geschaffen wird.
Sie unterscheiden sich auch in ihrem Aufbau und verfügen nur über 8 Mittelwagen. Der TGV Réseau wurde seit 2005 in dem sogenannten Lacroix-Design umgerüstet.
Aufbau (umgerüstete Züge):
8 Mittelwagen – Länge: 200 m
1. Klasse: 110 Plätze/2. Klasse: 246 Plätze (250 mit Fahrradplätzen)/Gesamt: 356 Sitzplätze (360 mit Fahrradplätzen)
Der TGV Duplex
Der TGV Duplex wurde entwickelt, um höhere Kapazitäten anbieten und mehr Fahrgäste befördern zu können, ohne dabei die Länge der Bahnsteige verändern zu müssen. Er ist der einzige doppelstöckige Hochgeschwindigkeitszug.
Der Zug bietet viele Neuerungen:
Beim Bau wurde Aluminium für die Wagenkästen, die elektrischen Komponenten, die Drehgestelle und Sitze eingesetzt, um so das Gewicht des Zuges beizubehalten.
- Die Wagen am Anfang und Schluss des Zuges (nicht zugänglich für die Kunden) dienen als Knautschzone für einen besseren Aufprallschutz.
- Schaffung einer neuen Reiseform dank Ruhebereichen im Unterdeck und über eine Treppe zu erreichende Bereiche im Oberdeck, wo eine geselligere Reiseatmosphäre vorherrscht.
Aufbau:
8 Mittelwagen – 200 m
1. Klasse: 182 Plätze/2. Klasse: 328 Sitzplätze/Gesamt: 510 Plätze
Der TGV DASYE
Hierbei handelt es sich um den TGV Duplex, der nun über eine neue Antriebstechnik verfügt und mit dem ERTMS-System (Informationsystem für den Zugführer, das auf das europäische Streckennetz angepasst ist) ausgestattet ist. Seine kommerzielle Nutzung startete im Februar 2008. Er verfügt über eine neue Innenausstattung, wodurch der Kundenkomfort und die Helligkeit in den Zügen verbessert wurde.
Woran ist er zu erkennen? Das äußere Erscheinungsbild entspricht den anderen TGV Duplex-Zügen, ihre Nummer auf der „Schnauze“ gehört zur 700er-Serie.
Aufbau:
8 Mittelwagen – 200 m
1. Klasse: 180 Plätze+2 Rollstuhlplätze/2. Klasse: 328 Sitzplätze/Gesamt: 508 Plätze+2 Rollstuhlplätze